Leo genießt bei uns seinen wohl verdienten Ruhestand. Als einziger Hengst hat er in seiner Herde natürlich das Sagen, was von seinen Artgenossen ausnahmslos akzeptiert wird. Trotz seines fortgeschrittenen Alters - oder gerade deswegen - weiß er seine Autorität durchzusetzen und lässt sich seinen Leitposten nicht strittig machen, das schafft er auch ohne große Raufereien. Im Umgang ist der Percheron äußerst freundlich und sanftmütig für sein Geschlecht. Das heißt jedoch nicht, dass er gänzlich ohne Temperament ist. Man sollte nie vergessen, dass er ja doch ein Hengst ist, noch dazu ein recht muskulöser. Wenn man ihn herausfordert, zeigt er seine Kraft, die in so einem Kaltblüter nun mal steckt.
Da Leo schon älter ist, ist er nicht mehr voll belastbar, was man in der Arbeit mit ihm berücksichtigen sollte. Seine große Stärke ist die Dressur, allerdings ist er kein Selbstläufer. Er möchte gefördert und gefordert werden, nur wenn sein Reiter alles gibt, zeigt er alles, was in ihm steckt. Er braucht einen Reiter, der sich klar durchsetzen kann, aber ihn dennoch einfühlsam reitet. Im Springen sind dem Percheron rassebedingt rasch Grenzen gesetzt, aber vor allem Freispringen und kleinere Baumstämme im Gelände machen ihm viel Spaß. Bei Ausritten zeigt sich der Hengst sehr ruhig, nervenstark und unerschrocken. Seine Kondition baut mittlerweile immer mehr ab, deshalb sollte man rasante Galopps besser weglassen und die Natur lieber im gemütlichen Schritt und Trab genießen. |